Flora und Fauna an den schönsten Plätzen der Welt
 

Frühling auf Kreta — wenn die Sonneninsel am schönsten ist

Die griechische Insel Kreta liegt im südlichen Mittelmeer und wird seit mehr als 5.000 Jahren intensiv besiedelt. Der Frühling auf Kreta ist jedes Jahr wieder ein besonderer Moment, wenn tausende bunte Frühjahrsblüher die Ebenen und Hänge überziehen und die Insel in einen Farbenrausch fällt.

Mit einer Ausdehnung von über acht Millionen Quadratkilometern und drei über 2.000 Meter hohen Gebirgen bildet Kreta fast eine kleine Welt für sich. Die für eine Insel sehr hohen Gebirge — die Weißen Berge in Westkreta, das Ida-Gebirge in Zentralkreta und das Dikti-Gebirge in Ostkreta — lassen verschiedene Klimazonen entstehen, die eine besondere Vielfalt an Pflanzenarten hervorgebracht haben.

Himantoglossum robertianum auf einer offengelassenen Weide

Frühling auf Kreta schon ab Februar

Durch die südliche Lage der Insel im Lybischen Meer beginnt der Frühling auf Kreta schon meist schon im Februar. Durch den März und April setzt er sich bis in den frühen Mai fort, wenn die Temperaturen weiter ansteigen und die Vegetation langsam von den Küsten her auch bis in die höheren Lagen abtrocknet.

Von den Küsten, an denen die meisten Urlaubsorte sich ausgebreitet haben, ist es oft nicht weit bis ins nächste Bergdorf. Hier findet der unternehmungslustige Gast oft noch sehr ursprüngliche, traditionelle Dörfer, in denen das bäuerliche oder handwerklich geprägte Leben immer noch seinen Gang geht. In der lokalen Taverna werden meist traditionelle Gerichte angeboten. Zum Beispiel der Choriatiki – der griechische Bauernsalat mit Fetakäse und Oliven, oder das deftige Stifado, ein herzhafter Rind- oder Kalbseintopf, angeboten. Abgerundet wird das Essen in der Regel von etwas Süßem, wie den ausgebackenen Teigbällchen Lukumades. Nicht fehlen darf schließlich der bekömmliche griechische Kaffee „Elliniko“, der mit dem Kaffeemehl aufgekocht wird und ein Raki, der traditionelle klare Tresterschnaps, der dem Grappa ähnelt und meist selbstgebrannt wird.

Die Insel des Olivenöls

Kreta ist von Millionen von Olivenbäumen bestanden und die Kreter gewinnen daraus das — wie sie sagen — beste Olivenöl der Welt. Zusammen mit der Haltung von weiteren Millionen von Schafen und Ziegen, die die offenen Flächen extensiv abweiden, entsteht ein Ökosystem, das auch auf den menschlichen Eingriff angewiesen ist — die Olivenhaine und offenen Phryganaflächen (niedriges, immergrünes Busch- und Strauchwerk) bilden eine ideales Biotop für viele Frühjahrsblüher und eine große Artenvielfalt.

Dafür sorgen auch die Schafe und Ziegen, die mit der Beweidung der Flächen das Buschwerk kurz halten und damit den kleinen Kräutern Licht und Luft zum Wachsen verschaffen.

Eine Augenweide der Farben

Wer Kreta im Frühling besucht und nicht nur im Hotel oder in den Küstenorten verweilt, sondern Ausflüge in die nahen Olivenhaine, auf die Hochebenen und in die Gebirgen unternimmt, wird mit einer ungeahnten Vielfalt an Formen und Farben in der Natur belohnt.

Etwa 70 bis 100 Orchideenarten kann die Insel vorweisen, davon kommen eine ganze Reihe nur auf Kreta vor. Es handelt sich um die sogenannten Erdorchideen oder terrestrischen Orchideen. Sie sind zwar kleiner als die großen tropischen Orchideen, machen aber genau wie diese mit kräftigen Farben auf sich aufmerksam. Und bei näherer Betrachtung sind die verschiedenen Formen und Zeichnungen der zarten Blüten herzallerliebst.

Die Orchideenblüte beginnt bereits im Dezember mit ganz früh blühenden Arten. Die Hochblüte findet in der Regel in der zweiten Märzhälfte bis in den frühen April hinein statt.

Hinzu kommen im Frühling auf Kreta weitere wunderschöne und selten gewordene Frühblüher, zum Beispiel besondere Arten der Alpenveilchen (Cyclamen), Iris, Traubenhyazinthen, Gladiolen, Narzissen, Tulpen und vieles mehr. Überhaupt sind es die kleinen, zarten Pflänzchen, die sich an die oft kargen Bedingungen in der Bergwelt Kretas angepasst haben. Sie machen die Insel zu einem Juwel in der Ägais.

Unser Tipp:
Die Insel ist zu groß, um alle Regionen in einem Urlaub ausführlich zu erkunden. Konzentrieren Sie sich auf eine Region und suchen Sie sich ein nettes Quartier. Kreta bietet vom 5-Sterne-Luxus bis zur einfachen Pension alle Möglichkeiten. Schauen Sie sich in der direkten Umgebung der Unterkunft um: oft finden sich schon im nächstgelegenen Olivenhain oder auf der Wiesenbrache interessante Pflänzchen.

Für die Mobilität können Mietwagen schon von Deutschland aus über den Reiseveranstalter oder aber direkt vor Ort gebucht werden. In der Vorsaison ist die Auswahl noch groß und die Preise vertretbar. Oder nutzen Sie das gut ausgebaute Bus-Netz der Insel. Die KTEL bedient mit ihren guten Fahrzeugen regelmäßig die größeren und kleineren Orte.

Zur Einstimmung schon auf den Urlaub kann man sich mit einigen Pflanzenführern oder speziellen Orchideenführern auf die vielfältige Natur Kretas vorbereiten, die auch vor Ort gute Dienste leisten.

Sie werden sehen: der Frühling auf Kreta macht Lust auf kleine und große Entdeckungen in der Natur.