Das Gebiet rund um Kapstadt, vom Kap über die Cederberge bis hin zum Bokkeveld-Plateau im Norden zählt zu den globalen Hotspots der Pflanzenvielfalt. Besonders bemerkenswert ist die Fülle an Sonnentauen (Drosera), terrestrischen Orchideen und Zwiebelgewächsen (Geophyten), die hier im südlichen Frühling – etwa von August bis Oktober – blühen. Die Arten- und Farbenvielfalt in den unterschiedlichen Landschaften ist in dieser Zeit überwältigend.

Während dieser kurzen Zeitspanne verwandeln sich die vielfältigen Landschaften, von Fynbos über Renosterveld bis hin zur Sukkulenten-Karoo, in ein farbenprächtiges Mosaik. Viele Arten sind hochgradig endemisch, kommen also nur in sehr kleinen Verbreitungsgebieten vor und blühen oft nur für wenige Wochen in ganz bestimmten Mikrohabitaten.
Das Klima in dieser Region ist mediterran geprägt – mit winterlichen Regenfällen und trockenen Sommern. Diese Bedingungen begünstigen eine erstaunliche Vielfalt an Geophyten, die ihre unterirdischen Speicherorgane nutzen, um die Trockenzeit zu überdauern und dann im südlichen Frühling in kurzer Zeit ihre Blüten zu öffnen.
Nicht ohne Grund bezeichnet sich das kleine Städtchen Nieuwoudtville am Rande des Bokkeveld-Plateaus selbstbewusst als die „Zwiebelhauptstadt der Welt“. Hier konzentrieren sich unzählige seltene Arten aus Pflanzenfamilien wie den Iridaceae, Hyacinthaceae und Amaryllidaceae.