Eine der sehr schwer zu findenden Pflanzen auf Mallorca ist die kleine Aristolochia bianorii aus der Familie der Osterluzeigewächse. Warum sie so schwer zu finden ist? Ihre Triebe, Blätter und Blüten sind winzig und darüber hinaus auch noch farblich ihrem Habitat angepasst. Sie wächst in felsigem Gelände zwischen Steinen und in Spalten.

Sie blüht im zeitigen Frühjahr ab März bis in die erste Maihälfte. Und ihre Blüten haben es in sich: sie bestehen aus einer kleinen Röhre, die oben geöffnet ist und mit einem kleinen, behaarten Deckel gegen Regen geschützt ist. Auf den ersten Blick also ganz ähnlich wie die berühmten fleischfressenden Kannenpflanzen (Nepenthes), die in Südostasien vorkommen. Deren Kannen sind allerdings ein Teil des Blattes und als Falle für Insekten ausgebildet, die von der Pflanze verdaut werden. Aristolochia fängt Insekten nur zeitweise mit ihren Blüten ein, um sich von ihnen bestäuben zu lassen. Danach werden die Helfer wieder freigelassen.
Die nur zwei bis drei Zentimeter großen Blüten sind sogenannte Kesselfallen: die angelockten Insekten - in diesem Fall am ehesten Ameisen oder andere kleine Bodeninsekten - kriechen oben in die Öffnung. Sie werden zu den Bestäubungsorganen der Blüte im unteren Teil geleitet, wo ein reusenartiges Gewebe ihnen die Rückkehr versperrt. Erst wenn die Blüte bestäubt ist, vertrocknet es und gibt den Insekten den Rückweg frei.